Wussten Sie schon: Wie Big Data vor 80 Jahren startete
USA, 1937. IBM lieferte die Maschinen
Big Data wird heute im Wesentlichen betriebswirtschaftlich oder sicherheitspolitisch assoziiert. Doch hinter dem ersten Big Data Projekt im Jahr 1937 stand tatsächlich ein soziales Ziel.
Und zwar die Einführung einer Rentenversicherung für rund 26 Millionen US-Amerikaner!
Das Elend der Bevölkerung während der großen Depression Anfang der 30er Jahre war groß. Die damalige US-Regierung nahm dies zum Anlass für ein neues Gesetz, den „Social Security Act“, der 1935 beschlossen wurde. Dies Gesetz sah eine flächendeckende, von Arbeitgebern und Arbeitnehmern gemeinsam finanzierte Rentenversicherung für das verarbeitende Gewerbe vor.
Bereits 1937 sollte die neue Behörde, die Social Security Administration (SSA), ihre Arbeit aufnehmen. Die Herausforderung: Die Beitragszahlungen von rund 26 Millionen US-Bürgern und mehr als 3 Millionen Arbeitgebern mussten erfasst und verarbeitet werden. Trotz massiver Zweifel an der technischen Umsetzbarkeit wurde der „größte Buchhaltungsjob“ ausgeschrieben und IBM erhielt den Zuschlag.
Zur Umsetzung dieses riesigen Datenerfassungsprojektes entwickelte IBM den IBM 77 Collator, eine Lochkartenmaschine, die in einer Minute zwei Slots mit je 240 Lochkarten verarbeiten konnte. Die Behörde mietete Hallen im nahegelegenen Baltimoore an und stellte Tausende Mitarbeiter zur Datenerfassung ein.
Es wurde klassischen Win-Win-Projekt: Der Erfolg des Rentenprojekts legte den Grundstein für den erfolgreichen Aufstieg von IBM vom damals kriselnden mittelständischen Unternehmen zum weltweit führenden Anbieter von Datenverarbeitungslösungen.
Der erste Scheck aus der Rentenversicherung wurde übrigens im Januar 1940 ausgehändigt und betrug 22,54 Dollar.
Quellen:
https://www.wired.com/2012/06/how-social-security-saved-ibm/