HCL kauft IBM Collaboration Solutions Produkte …. Und nun?
Die Nachricht hat sicherlich viele heute Morgen überrascht: „HCL Technologies to Acquire Select IBM Software Products for $1.8B“ (https://newsroom.ibm.com/2018-12-06-HCL-Technologies-to-Acquire-Select-IBM-Software-Products-for-1-8B). Uns als Partner ging es genauso wie unseren Kunden und, ja, auch für die (deutschen) IBM Mitarbeiter war dies eine echte Neuigkeit. Beide Unternehmen (IBM und HCL) sind Börsen notiert und derartige Nachrichten haben durchaus Kursbeeinflussungspotential, womit die Öffentlichkeit natürlich außen vor blieb. Was bedeutet das nun konkret?
Kurzfristig sicherlich erst einmal gar nichts. Es wird alles seinen gewohnten Gang gehen, die angekündigten Notes/Domino V10 Updates werden kommen, vor Weihnachten noch die ersten, ab Januar dann alle weiteren Updates.
Auch die Domino V11 Jams, z.B. in der nächsten Woche am 11.12. in Frankfurt (noch schnell anmelden und dabei sein: https://ibm.biz/DominoV11jam), finden wie geplant statt. Jams sind Workshops, auf denen IBM Design Thinking eingesetzt wird, um strukturiert Benutzerwünsche aufzunehmen. So können auch Sie mitbestimmen, welche weiteren Neuerungen in der 11er Domino-Version enthalten sein sollen. Auch werden hier HCL Mitarbeiter und Richard Jefts (Vice President & General Manager Collaborative Workflow Platforms at HCL Technologies) persönlich anwesend sein, eine gute Gelegenheit, erste Kontakte zu knüpfen.
Wie sehen wir das als IBM Collaboration Experten? HCL hat sehr viel Geld in die Hand genommen, und das schon in 2017. Die Motivation dahinter liegt auf der Hand: HCL sieht ein großes Potential im Collaboration Markt. Ein Return-On-Investment kann sicherlich nur dann gelingen, wenn bestehende als auch neue Kunden weiterhin an die Plattform gebunden werden und weiter investieren. Kann das gelingen? Wir glauben schon. HCL hat in den letzten 12 Monaten gezeigt, was möglich ist, wenn man genügend Entwicklungspower hat und diese auch freisetzen kann. Das Ergebnis: DominoV10. Etwas, was IBM aus eigener Kraft in fast 8 Jahren nicht geschafft hat. Wir sind sehr optimistisch, dass diese Entscheidung für das Produktportfolio nur Vorteile bringen kann und auch wird.
Auch IBM Connections sollte hier betrachtet werden. Ist es in den letzten Monaten doch deutlich ruhiger um dieses Produktgruppe geworden, erwarten wir hier den gleichen „HCL-Boost“ wie in der Domino-Familie. Wir dürfen uns sicherlich auch hier auf viele neue Funktionen freuen, die teilweise schon längst überfällig sind.
Ich werde heute gut gelaunt ins Wochenende gehen. Als echter und bekennender Notes/Domino Fan freue ich mich sehr, dass es mit meinen Lieblingsprodukten weiter gehen wird, und das mit Volldampf. Bis der Deal letztendlich durch ist (irgendwann im Sommer 2019) ändert sich sowieso gar nichts: Ansprechpartner bleiben, Verträge bleiben, IBM bleibt Produktowner. Und danach? HCL hat bisher keinen eigenen Collaboration Vertrieb. Somit werden wir als Partner vielleicht sogar eine viel wichtigere Rolle spielen, als wir es aktuell tun. Damit bleiben wir auch weiterhin Ihr kompetenter Ansprechpartner rund um das Thema Unternehmenskommunikation. Und wer weiß, vielleicht bekommen ja wirklich wieder echte gelbe Produkte zurück, flankiert von einem Produktmarketing, wie wir es bislang nur von Marktbegleitern kennen. Das wäre doch was, oder?